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So sorgen Unternehmen für ein gutes Maß an Sicherheitsbewusstsein und Risikokompetenz. Mehr dazu auf dem Digital Pop-Up 2023.

So sorgen Unternehmen für ein gutes Maß an Sicherheitsbewusstsein und Risikokompetenz

Mit Beginn des Augusts sind die neuen Auszubildenden in die Jobs gestartet. Dabei ist es egal, ob die jungen Menschen in der Produktion oder den produktionsnahen Bereichen arbeiten, oder in Forschung & Entwicklung und Büro. Unternehmen, die nachhaltig eine gute Sicherheitskultur entwickeln wollen, müssen schon bei den Auszubildenden anfangen.

Ein Blick auf die Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle aus dem Jahr 2021 zeigt, dass sich Azubis in 31.415 Fällen so schwer verletzten, dass sie länger als drei Tage am Arbeitsplatz fehlten. Besonders auffällig dabei ist, dass 85 Prozent dieser Unfälle jungen Menschen unter 25 Jahren passierten. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass das Sicherheitsbewusstsein und die Risikokompetenz in dieser Altersgruppe noch nicht in einem ausreichenden Maß vorhanden ist.

Es braucht das richtige Safety Mindset

Ein Unternehmen darf nicht davon ausgehen, dass die jungen Menschen von zu Hause oder von der Schule das notwendige Rüstzeug für ein gutes Safety Mindset erhalten haben. Es ist sehr oft genau das Gegenteil der Fall. Noch durch die Kindheit geprägt, liegen dann Glaubenssätze wie, “ein Indianer kennt keinen Schmerz” oder “Arbeitsschutz erschwert nur die Arbeit” vor. Ein Unternehmen, das sich eine gute Sicherheits- und somit auch Unternehmenskultur auf die Fahne geschrieben hat, sollte vom ersten Tag an damit beginnen, am Safety Mindset zu arbeiten. Es muss beispielsweise der förderliche Glaubenssatz entstehen, “Ich will mich nicht verletzen und achte auch auf meine Kollegen”.

Ein Arbeitsschutzprogramm für Azubis kann hilfreich sein

In den meisten Fällen bekommen Azubis heute eine kurze oder auch vielleicht etwas längere Unterweisung in den Arbeitsschutz. Meistens mit einer hohen Anzahl PowerPoint-Folien und einem Monolog der Fachkraft für Arbeitssicherheit oder Führungskraft. Doch werden damit die jungen Menschen überhaupt erreicht?

Sehr wahrscheinlich nicht. Aus der Lern- und Behaltensforschung wissen wir bereits seit Jahren, dass einmalige Aktionen, unzählige PowerPoint Folien oder Monologe nicht zielführend sind, weil die Kernbotschaften nicht nachhaltig im Kopf verankert werden können.

 

Deshalb empfiehlt sich ein Azubi-Programm, das die jungen Menschen dort erreicht, wo Arbeitsunfälle passieren: Im Kopf und zwar von Beginn an. Es empfiehlt sich, das Programm systematisch aufeinander aufbauend über alle Lehrjahre zu konzipieren.

 

Im ersten Lehrjahr sollte das Fundament für das Sicherheitsbewusstsein und die Risikokompetenz gelegt werden. Hierfür könnten Workshops zum Erkennen von Risiken an Arbeitsplätzen und der Herleitung von möglichen Schutzmaßnahmen erfolgen. Der Anspruch sollte hierbei nicht die ideale Schutzmaßnahme sein, sondern erste Ideen, die das Verständnis zeigen.

 

In den folgenden Lehrjahren kann auf diesem Fundament aufgebaut werden. So ist es im zweiten Lehrjahr eine Option, Azubis auch zu Ersthelfern oder Brandschutzhelfern auszubilden. Im dritten Jahr bieten sich Projektarbeiten zum Arbeitsschutz an, die dann auch bei der jeweiligen Berufsgenossenschaft beim Azubi-Wettbewerb eingereicht werden können. Eine Möglichkeit der Sensibilisierung und der Arbeit am Safety Mindset ist auch die Begleitung der Fachkraft für Arbeitssicherheit bei Begehungen. Diese Teilnahme könnte sogar über alle Lehrjahre verteilt erfolgen.

Es braucht Vorbilder

Es braucht im Unternehmen natürlich Vorbilder für den Arbeitsschutz. Das beste Arbeitsschutzprogramm für Azubis wird scheitern, wenn in der betrieblichen Praxis die Kollegen oder Ausbildungsverantwortliche sich nicht sicher verhalten und die Azubis im schlimmsten Fall sogar noch zu unsicheren Handlungen auffordern. Aus diesem Grunde ist es wichtig, dass auch die Arbeit am Safety Mindset sowie an den Kompetenzen und Fähigkeiten im Arbeitsschutz mit Führungskräften und Mitarbeitern immer wieder gearbeitet wird.

Grafik Entwicklung Sicherheitsbewusstsein
Logo Wandel Werker

Zum Autor:

 

Stefan Ganzke
Experte für Sicherheitskultur und Kommunikation im Arbeitsschutz
WandelWerker Consulting GmbH

 

Mehr Informationen zu den Strategien und Methoden der WandelWerker finden Sie unter www.wandelwerker.com oder zum Beispiel in LinkedIn unter www.linkedin.com/company/wandelwerker

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